Maas
Allgemeine Namensherkunft Maas:
Aus einer niederdeutschen verkürzten Form von Thomas hervorgegangener Familienname. Nur ganz vereinzelt kommt eine Ableitung Mathias infrage. Gelegentlich kann es sich um Wohnstättennamen zu dem Gewässernamen Maas handeln.
Leider ist sehr wenig über die Familiengeschichte der Familie Maas überliefert. Sicherlich liegt es u. a. daran, dass viele Familienmitglieder nicht sehr alt geworden sind und ihre Erinnerungen nicht an die folgende Generation weitergegeben haben.
Mein Großvater Johannes Friedrich Maas war ein großer Mann von über 2 Metern. Er diente in der Schutztruppe in Deutsch-Südwest-Afrika und kam mit einer Malaria-Erkrankung zurück, die immer wieder seinen Gesundheitszustand schwächte. Seine Frau Luise Springer war klein und schwarzhaarig; ein tolle Mischung – alle vier Kinder (Herbert, Kurt, Herta, Rudolph) hatten rote Haare.
Während die Vorfahren der Familie Maas nahezu vollständig aus dem heutigen Kreis Ostholstein stammen, so hat die mütterliche Linie der Familie Springer ihre Wurzeln in Thüringen. Genauer gesagt in Langewiesen, Kreis Schwarzburg-Sondershausen. Dort wurde 1868 mein Urgroßvater Karl August Hermann Springer geboren. Bekannt ist mir durch Überlieferung, dass er ein streitsüchtiger Mensch gewesen sein soll, der Gott und die Welt verklagt hat. Er soll nahezu sein ganzes Geld mehr oder minder auf dem Amtsgericht gelassen haben.
Leider verstarb Luise Springer bereits 1929 mit 38 Jahren an einem Herzleiden. Der Witwer mit den vier Kindern heiratete 1930 erneut und bekam einen weiteren Sohn (Werner).
Mein Vater, Rudolph Maas, wurde 1939 zum Kriegsdienst eingezogen und musste zunächst an der West-, später an der Ostfront kämpfen. 1944 geriet er zusammen mit seinem Freund Heinrich Steinwarder in russische Kriegsgefangenschaft. Heinrich erkrankte schon bald an der Ruhr und verstarb kurze Zeit später im Kriegsgefangenenlager Regkowo. Mein Vater wurde dann bis hinter den Ural, nach Swerdlowsk transportiert, wo er in einem Asbest-Bergwerk als Zwangsarbeiter arbeiten musste. Erst 1949 kam er als Spätkeimkehrer nach Deutschland zurück.
Er hatte Heinrich Steinwarder versprochen, nach seiner Frau Ella zu sehen, falls er den Krieg überleben sollte. So suchte Rudolph sie auf und musste feststellen, dass er ihr erst jetzt die Todesnachricht überbrachte. Ihr Ehemann galt bis zu diesem Zeitpunkt als verschollen ... Die beiden verstanden sich gut, fanden zueinander und so bekam Sohn Heinrich (1945 geboren) 1953 einen neuen Vater.
Nicht nur mein Vater Rudolph, sondern auch seine Brüder Herbert und Kurt wurden zum Wehrdienst eingezogen und mussten im 2. Weltkrieg kämpfen. Kurt Maas fiel 1944 nach der Landung der Alliierten in der Normandie und den anschließenden Kämpfen. Herbert geriet in französische Kriegsgefangenschaft. Er blieb auch nach Kriegsende in Frankreich, heiratete Georgette und lebte bis zu seinem Tod in Nancy.